Die Stadt bringt das Gewerbegebiet auf der grünen Wiese an der Wannebachstraße auf den Weg. Die Grünen haben Bedenken und favorisieren eine andere Fläche für neue Gewerbegebiete.
Ein Gewerbegebiet auf der grünen Wiese an der Wannebachstraße – das plant die Stadt bereits seit 20 Jahren. Bereits zu Beginn der 2000er-Jahre wurde zwischen Wannebachstraße und A1 nordöstlich des Westhofener Kreuzes ein Gewerbegebiet geplant. Im Bebauungsplan aus dem Jahr
2003 ging man aber noch davon aus, dass quer über das Gelände eine Höchstspannungsfreileitung gebaut würde.
Um diese Leitung gab es langwierige Gerichtsverfahren. Aufgrund eines letztinstanzlichen Urteils baut der zuständige Netzbetreiber die Leitung nun außerhalb Schwertes. Damit war klar, dass man keine Trasse für die Stromleitung frei halten musste. Deshalb wurde der Plan überarbeitet. Und
soll jetzt erneut ausgelegt werden.
Im Bauausschuss war das nicht unumstritten. „Es handelt sich um ein bestehendes Gewerbegebiet, das es planungsrechtlich schon gibt“, betonte Stadtplaner Christian Vöcks. Nach der ersten Beteiligung der Öffentlichkeit habe man einiges von den Anregungen übernommen wie Dachbegrünung oder Begrünung der Stellplätze. Das Verkehrsgutachten komme zu dem Schluss, dass man da eine Ampel brauche.
SPD regte einen Kreisverkehr an
Die SPD begrüßte den Beschluss, Sprecher Marc Seelbach regte aber an, nochmal über einen Kreisverkehr an der neu entstehenden Kreuzung Westhellweg, Wannebachstraße zum neuen Gewerbegebiet nachzudenken. Auch CDU-Sprecher Sascha Enders betrachtete den Plan positiv.
Nicht so die Grünen: Die hatten eine ganze Reihe von Kritikpunkten: „Wir haben da noch ein anderes Gewerbegebiet, das sich am Dohrbaum befindet“, so Michael Rotthowe. Dafür gebe es noch keinen Bebauungsplan. „Dabei liegt das verkehrstechnisch genau an der Autobahn. Von der Wannebachstraße muss man durch die halbe Stadt, warum treiben wir das nicht voran“, so Rotthowe weiter.
Das Verkehrsgutachten habe man in der Corona-Zeit erstellt. Außerdem gebe es Einwender, deren Anregungen und Bedenken nicht in die Vorlage der Stadt aufgenommen worden seien. Und der Anteil der vorgeschriebenen Solardächer in dem Gebiet sei zu gering.
Warten auf Unterlagen vom Eigentümer
Zum Thema Dohrbaum erklärte Stadtplaner Vöcks: „Da würden wir gerne weitermachen, aber da warten wir auf Unterlagen vom Eigentümer.“ Die Fläche gehört der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna.
Auf dem Grundstücken soll unweit der A1-Auffahrt ein neues Gewerbegebiet entstehen. Denn grundsätzlich mangele es der Stadt an Gewerbeflächen. „Wenn tatsächlich Einwendungen fehlen, dann bitte ich um Hinweise“, entgegnete Vöcks den Vorwürfen der Grünen. Man könne die auch mit einem zweiten Beschluss nach der Offenlage noch einmal dem Ausschuss vorlegen. Der votierte dann gegen die Stimmen der Grünen für die Offenlage der Pläne.
Das geplante Gewerbegebiet liegt nordöstlich von Westhofen und südwestlich von Rosen. Die Grundstücke gehören der Stadt, deshalb soll es auch von der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft erschlossen und vermarktet werden.
Eine Nachfrage nach den Gewerbegrundstücken gebe es, steht in der Vorlage für die Ratsmitglieder, die von Stadtplaner Christian Vöcks unterzeichnet wurde. Die Stadtwerke planen, das Areal mit einer wasserstoffgeeigneten Gasinfrastruktur auszustatten. Verkehrlich wird das Gebiet über die Wannebachstraße erschlossen und zwar auf Höhe der Einmündung Westhellweg. In dem Baugebiet soll nur gewerbliche Nutzung zulässig sein, auch Einzelhandel will die Stadt dort ausschließen. Eine Allee mit über 100 Jahre alten Linden, die bereits auf der Fläche vorhanden ist, soll erhalten bleiben. Ebenso die bepflanzten Ausgleichsflächen im südlichen Bereich des Plangebietes.
Quelle: Ruhr Nachrichten Schwerte 20.05.2022