9.000 Quadratmeter frei verfügbare Gewerbefläche gibt es derzeit noch in Schwerte. Das ist zu wenig, sagen Wirtschaftsfachleute. Denn nicht nur Neuansiedlungen benötigen zusätzliche Flächen, sondern auch bereits in Schwerte ansässige Unternehmen, die sich erweitern wollen.
Deshalb wird jetzt ein Plan ausgepackt, den man eigentlich schon Anfang der 2000er-Jahre umsetzen wollte: ein neues Gewerbegebiet entlang der Wannebachstraße, knapp 9.000 Quadratmeter groß.
Der Bebauungsplan lag bereits einmal öffentlich aus: Über die dabei eingegangenen Bedenken und Anregungen wird im Bauausschuss am 18. Mai entschieden. Die Stadtplaner sind sich aber sicher: Das Gewerbegebiet ist umsetzbar.
Gericht verhindert Hochspannungsleitung
Bereits zu Beginn der 2000er-Jahre wurde zwischen Wannebachstraße und A1 nordöstlich des Westhofener Kreuzes ein Gewerbegebiet geplant. Im Bebauungsplan aus dem Jahr 2003 ging man aber noch davon aus, dass quer über das Gelände eine Höchstspannungsfreileitung gebaut würde.
Um die Leitung gab es langwierige Gerichtsverfahren. Aufgrund eines letztinstanzlichen Urteils baut der zuständige Netzbetreiber die Leitung nun außerhalb Schwertes. Damit war klar, dass man keine Trasse für die Stromleitung frei halten musste. Deshalb wurde der Plan überarbeitet.
Das geplante Gewerbegebiet liegt nordöstlich von Westhofen und südwestlich von Rosen. Die Grundstücke gehören der Stadt, deshalb soll es auch von der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft erschlossen und vermarktet werden. Eine Nachfrage nach den Gewerbegrundstücke gebe es, steht in der Vorlage für die Ratsmitglieder, die von Stadtplaner Christian Vöcks unterzeichnet wurde.
Stadtwerke planen wasserstoffgeeignete Infrastruktur
Die Stadtwerke planen, das Areal mit einer wasserstoffgeeigneten Gasinfrastruktur auszustatten. Verkehrlich wird das Gebiet über die Wannebachstraße erschlossen und zwar auf Höhe der Einmündung Westhellweg. In dem Baugebiet soll nur gewerbliche Nutzung zulässig sein, auch Einzelhandel will die Stadt dort ausschließen.
Eine Allee mit über 100 Jahre alten Linden, die bereits auf der Fläche vorhanden ist, soll erhalten bleiben. Ebenso die bepflanzten Ausgleichsflächen im südlichen Bereich des Plangebietes.
Neben Stellungnahmen von Betrieben und Verbänden gab es auch eine Bürgerstellungnahme. In dieser wird die Zunahme von versiegelter Fläche im Stadtgebiet angeprangert. Die Stadt hält dem entgegen, dass der Plan bereits seit 2003 rechtskräftig ist und nur geändert wurde. Für die wirtschaftliche Entwicklung stünden zudem nicht genügend bereits versiegelte Brachflächen zur Verfügung.
Quelle: Ruhr Nachrichten Schwerte 10.05.2022